Rekapitulation - Armando Torres *Begegnungen mit dem Nagual*
Aus dem 1. Teil, Eine Romanze mit dem Wissen
6. Die Rekapitulation

Als ich meine Aufzeichnungen durchsah, entdeckte ich, dass ein anderes Thema, über das Carlos in seinen Vorträgen immer wieder sprach, die Rekapitulation war. Er behauptete, dass die Zauberer den größten Teil ihrer Zeit dieser Übung widmeten.

Bei einer Gelegenheit sagte er, dass wir alle trotz des Energieverlusts, dem wir durch die sozialen Interaktionen unterworfen sind, eine Möglichkeit haben, denn die Abgeschlossenheit unseres leuchtenden Wesens erlaubt uns, in jedem Moment bei Null anzufangen, um die Totalität unseres Seins wiederherzustellen.

„Es ist nie zu spät – versicherte er -. Solang wir lebendig sind, gibt es immer einen Weg, jede Art von Block zu überwinden. Die beste Art, unsere leuchtenden Fasern wiederherzustellen, die wir verstreut haben, ist, unsere Energie zurückzurufen. Das Wichtigste ist der erste Schritt. Für diejenigen, die am Sparen und an der Wiederherstellung ihrer Energie interessiert sind, ist der einzige offene Weg die Rekapitulation.“

„Ein Zauberer weiß, dass entweder wir unsere Gespenster jagen oder sie uns. Darum lässt er nichts unerledigt. Er erinnert erneut seine Vergangenheit, sucht die magische Verbindungsstelle – den exakten Moment, in dem er sich in das Schicksal der Menschen verwickelt hat – richtet seine gesamte Aufmerksamkeit auf diesen Punkt und entwirrt die Bindungen dieser Absicht.“

„Die Zauberer sagen, dass wir in der Ferne der Erinnerung existieren. Wir verbringen unser ganzes Leben damit festzuhängen, verletzt zu sein, wegen etwas, das vor dreißig Jahren passiert ist, und wir tragen eine Last, die keinen Sinn mehr ergibt. „Ich werde das nie verzeihen!“ schreien wir, aber das stimmt nicht; wir verzeihen uns selbst nicht!“

„Die emotionalen Verflechtungen, die wir mit den Menschen eingehen, sind Investitionen, die wir auf unserem Weg gemacht haben. Wir müssen sehr dumm sein, um unseren Besitz dort brachliegen zu lassen!“

„Die einzige Art, um wieder zu unserer Vollständigkeit zurückzugelangen, ist, diese Investition wieder zurückzunehmen, uns mit unserer Energie zu versöhnen und die Last der Gefühle aufzulösen. Die beste Methode, die die Zauberer dafür gefunden haben, ist, die Ereignisse unserer persönlichen Geschichte wiederzuerinnern, bis zu ihrer vollständigen Verdauung. Die Rekapitulation holt dich aus der Vergangenheit heraus und setzt dich in das Jetzt ein.“

„Wir können es nicht vermeiden, das Produkt einer langweiligen Zeugung zu sein, und auch nicht, den größten Teil unserer Leuchtkraft darin zurückgelassen zu haben, Kinder zu zeugen oder erschöpfende Beziehungen zu haben. Aber wir können rekapitulieren. Das hebt die energetische Wirkung dieser Handlungen auf.“

„Glücklicherweise existieren im Umfeld der Energie Dinge wie Zeit und Raum nicht. Daher ist es möglich, an den Ort und in den Moment selbst, wo die Ereignisse stattfanden, zurückzukehren, um sie wiederzuerleben. Es ist nicht sehr schwer, denn wir alle wissen sehr gut, wo unser Schmerz ist.“

„Rekapitulieren bedeutet, unsere Routinen anzupirschen und sie einer systematischen und unbarmherzigen Untersuchung zu unterziehen. Diese Handlung erlaubt uns, unser Leben in der Gesamtheit zu visualisieren und nicht wie eine zufällige Folge von Momenten. Jedoch, obwohl es seltsam erscheinen mag, ist die Rekapitulation nur für Zauberer ein Muss, die anderen Menschen machen es selten zufällig.“

„Die Rekapitulation ist das Erbe der alten Seher, die grundlegende Übung, die Essenz der Zauberei. Ohne sie gibt es keinen Weg. Don Juan nannte die Lehrlinge, die nicht rekapituliert haben, 'radioaktiv'. Don Genaro wollte ihnen nicht einmal die Hand reichen und wenn er sie zufällig berührte, lief er ins Bad, um sich zu waschen, als hätte er sich angesteckt. Er sagte, dass ich voller Dreck sei, der bei mir durch jede Pore der Haut hervorströmte. Mit dieser Parodie prägte sich mir die Idee ein, dass die Rekapitulation eine elementare Hygienehandlung ist.“

Bei einem anderen Vortrag bezog sich Carlos auf das Stagnieren der Leuchtkraft, die er als eine Fixierung unser Aufmerksamkeit beschrieb, die den Energiefluß blockiert. Er sagte, dass dieses geschieht, wenn wir uns weigern, uns den Tatsachen zu stellen und hinter ausweichenden Handlungen Schutz suchen; auch, wenn wir Angelegenheiten nicht erledigen und Verpflichtungen übernehmen, die uns festbinden.

Die Folge der Stagnation ist, dass die Person aufhört, sie selbst zu sein. Indem man unter dem Druck einer Kette von Entscheidungen steht, die man während seines Lebens gefällt hat, kann man nicht mehr freiwillig handeln und verstrickt sich in die Umstände. Diese Situation kann an einen Punkt gelangen, an dem man körperlich oder geistig krank wird und den man nur durch die Rekapitulation lösen kann.

Er behauptete, dass Rekapitulieren im Wesentlichen darin bestand, eine Liste der Wunden zu machen, die durch unsere Interaktionen entstanden sind. Der nächste Schritt ist, in den Moment zurückzureisen, als diese Ereignisse stattgefunden haben, um das, was uns gehört, zurückzunehmen und das Fremde zurückzugeben.

„Der Krieger beginnt damit, seinen Tag aufzuwickeln. Er rekonstruiert die Unterhaltungen, entziffert die Bedeutungen, er erinnert sich an die Gesichter und Namen, sucht Zwischentöne, Ahnungen, er nimmt die eigenen und fremden Gefühle auseinander. Er überlässt nichts dem Zufall, er ergreift die Erinnerungen des Tages, eine nach der anderen und säubert sie durch die Atmung.“

„Er erforscht auch Kapitel und komplette Bereiche seines Lebens, z.B. die Partner, die er hatte, die Häuser, in denen er lebte, Schulen, Arbeitsplätze, Freunde und Feinde, Streitigkeiten und glückliche Momente und so weiter. Ideal wäre es, die Aufgabe nach einer chronologischen Ordnung durchzugehen, von der gegenwärtigen Erinnerung bis zur am weitesten entfernten, an die er sich erinnern kann. Aber, um anzufangen ist das Einfachste, sich Themen vorzunehmen.“

„Eine sehr rentable Art der Übung, die allen zugänglich ist, ist die zufällige Rekapitulation. Wenn Sie darauf achten, rekapitulieren wir ohne Unterlass. Alle Erinnerungen, die unseren inneren Dialog bilden, können als solche eingeordnet werden. Jedoch rufen wir sie unfreiwillig wach. Anstatt sie in Stille zu beobachten, beurteilen wir sie und reagieren auf sie ‚aus dem Bauch heraus.’ Das ist schade. Ein Krieger nutzt die Gelegenheit, denn diese Erinnerungen, die zufällig zu sein scheinen, sind Botschaften unserer stillen Seite.“

Er wies darauf hin, dass zum Rekapitulieren keine besonderen Bedingungen notwendig sind. Man kann die Übung in jedem Moment beabsichtigen und an jedem Ort, an dem man sich dazu inspiriert fühlt.

„Die Krieger rekapitulieren im Gehen, im Bad, bei der Arbeit oder beim Essen, immer wenn es möglich ist! Das Wichtigste ist, es zu tun.“

Er fügte hinzu, dass keine festgesetzte Körperhaltung notwendig sei. Die einzige Voraussetzung ist, dass sie sich bequem fühlen, damit der physische Körper keine Aufmerksamkeit verlangt und nicht zwischen die Erinnerungen tritt.

„Die Zauberer nehmen diese Übung jedoch sehr ernst. Einige benutzen zu diesem Zweck Kisten aus Holz, Schränke oder Höhlen. Andere bauen sich einen Sitz in den höchsten Ästen eines Baums oder graben ein Loch in die Erde und bedecken es mit Zweigen. Eine gute Art zu rekapitulieren besteht darin, im Bett zu sitzen, im Halbdunkel, vor dem Schlafengehen. Jedes Mittel, das uns von der Umgebung isoliert, ist hilfreich, wenn wir ernsthaft rekapitulieren wollen.“

„Wenn wir das Ereignis erst einmal gefunden und jedes seiner Teile wiedererschaffen haben, müssen wir einatmen, um die Energie wiederzugewinnen, die wir zurückgelassen haben, und die Fasern ausatmen, die die anderen in uns zurückließen. Die Atmung ist magisch, denn sie ist eine Funktion, die Leben spendet.“

Carlos erklärte uns, dass diese Art der Atmung von einer links-rechts-Bewegung des Kopfes begleitet werden sollte, die die Zauberer „das Ereignis entlüften“ nennen.

Jemand fragte, ob man von rechts nach links atmen sollte oder umgekehrt.

Er antwortete:

„Wen interessiert das schon! Es ist eine energetische Arbeit, es gibt keine feste Formel. Das, was zählt, ist die Absicht. Streben Sie sie an, wenn Sie versuchen, etwas wiederherzustellen, und atmen Sie alles aus, was nicht zu Ihnen gehört. Wenn Sie das mit Ihrer gesamten Geschichte machen, werden Sie nicht weiterhin an eine Kette von Erinnerungen gebunden leben und Sie können Ihre Aufmerksamkeit auf die Gegenwart richten. Die Seher beschreiben diesen Effekt als ‚den Tatsachen entgegensehen, wie sie sind’ oder ‚die Zeit objektiv zu sehen’.“

Sie fragten ihn, was zu tun sei, wenn man das Ereignis gefunden habe und ob es sich um eine Art psychologische Methode handelt oder so etwas ähnliches.

Er antwortete:
„Man muss nichts Bestimmtes tun. Die eigenen Erinnerungen finden ihren Weg und die Leuchtkraft ordnet sich allein durch die Atmung. Du musst es nur beabsichtigen, mach dich erreichbar; der Geist wird dir sagen, was zu tun ist.“

„Die Rekapitulation beginnt innen, sie trägt sich selbst. Es geht darum, den Verstand still werden zu lassen, und unser Energiekörper übernimmt die Kontrolle und macht das, was für ihn eine Freude ist. Es geht dir gut, sehr gut; weit davon entfernt, eine Arbeit zu sein, gibt es dir Ruhe. Dein Körper nimmt es wie ein unaussprechliches Energiebad wahr.“

„Aber du solltest die richtige Einstellung haben. Verwechsel die Übung nicht mit einer psychologischen Sitzung. Wenn du Interpretationen brauchst, geh zum Psychiater! Er wird dir sagen, was du tun kannst, um der Idiot zu bleiben, der du bist. Du solltest auch nicht nach einer Lektion Ausschau halten. Die Geschichten mit Moral existieren nur in den Märchen für Kinder.“

„Die Rekapitulation ist eine bestimmte Art des Pirschens und sollte mit einem hohen Sinn für Strategie ausgeführt werden. Es handelt sich darum, unsere Existenz zu verstehen und in Ordnung zu bringen, indem wir sie als das sehen, was sie ist, ohne Bedauern, Vorwürfe oder Glückwünsche, mit vollkommener Losgelöstheit und in einer leichten Stimmung, sogar mit Humor, denn nichts in unseren Geschichten ist wichtiger als etwas anderes, und alle Beziehungen sind letztendlich flüchtig.“

„Das Wichtigste ist, anzufangen, denn die Energie, die wir vom ersten Moment an wiedererlangen, wird uns mehr Kraft geben, um immer mehr Aspekte unseres Lebens anzusehen, die noch verwickelter sind. Zuerst muss man die stärkste Investition angehen, das sind die herzzerreissensten Gefühle. Danach gehen wir zu den tiefsten Erinnerungen, von denen wir dachten, dass sie schon vergessen sind, aber sie sind da.“

„Am Anfang kann die Rekapitulation für uns arbeitsaufwendig sein, denn unser Verstand ist nicht an die Disziplin gewöhnt. Aber, wenn die schmerzlichsten Wunden erst einmal geschlossen sind, erkennt die Energie sich selbst und wir werden ’süchtig’ nach der Übung. An dieser Stelle hilft uns jedes Partikel Licht, das wir zurückgewinnen, mehr dabei.“

„In dem Moment, in dem Sie freiwillig daran gehen, das Netz Ihrer persönlichen Geschichte zu entwirren, machen Sie einen entscheidenden Schritt.“

Er antwortete auf eine andere Frage und sagte, dass die Rekapitulation niemals ende; sie sollte bis zum Ende unserer Tage dauern und darüber hinaus.

„Ich strecke meine Fasern jede Nacht zur Erinnerung dessen, was am Tag passiert ist, aus. So halte ich meine Liste der Ereignisse auf dem Laufenden. Aber einmal im Jahr gebe ich mich einer vollständigeren und totaleren Übung hin, und dafür ziehe ich mich einige Wochen lang zurück.“

Er gab uns die Empfehlung, die Übung nicht wie eine Routine zu sehen, da sie nichts Alltägliches war.

„Wenn wir nicht die Vollständigkeit unserer Energie zurückerlangen, werden wir niemals die Kraft haben, unsere Entscheidungen zu fällen. Es wird immer ein Hintergrundgeräusch geben, ein fremdes Kommando, und ohne die Kraft seiner Entscheidungen ist ein Mensch nichts.“

„Die Ereignisse auf dem Laufenden zu halten, ist das Ideale, denn es säubert die Wunden der Vergangenheit und entlastet die energetischen Kanäle. Auf diese Art und Weise zerschlägst du die Fixierung des fremden Blicks, demaskierst die Verhaltensweisen der Menschen, und dann kann dich nichts mehr einfangen. Du wirst wieder ein erhabenes Wesen; du entscheidest, was du aus dir selbst machen willst.“

Eine andere Frage, die ihm gestellt wurde, bezog sich auf die Wirkung der Rekapitulation auf die Bewusstheit.

Er sagte, dass die Übung zwei Hauptwirkungen habe.

„Eine unmittelbare Wirkung ist, dass sie unseren inneren Dialog verringert. Wenn es einem Krieger gelingt, seinen Dialog anzuhalten, treibt er sein Involviertsein kraft seiner Energie in die Enge. Das befreit ihn von der Verpflichtung der Erinnerung und von der Last der Gefühle, und das erzeugt eine energetische Ansammlung, die er dazu nutzen kann, die Grenzen seiner Wahrnehmung zu erweitern. Der Krieger beginnt, das Wahre zu schätzen, und nicht die Interpretation. Zum ersten Mal erkennt er das, worin sich alle Zauberer einig sind, und das ist eine Wirklichkeit, die auf unbegreifliche Weise vollständig ist.“

„Es ist normal, dass ein Krieger in dieser Phase über alles lacht, denn die Energie bringt Freude. Dank seiner Rekapitulation ist er zufrieden, überschäumend, springt wie ein Kind. Andererseits wird er zu einer schrecklichen Person, denn weil seine Leuchtkraft intakt ist und sein Leben gereinigt, werden Entscheidungen kein Hindernis mehr für ihn sein. Er wird die notwendigen Entscheidungen treffen, wann immer er will, und das erschreckt die anderen.“

„Das ist auch der Moment, wenn der Krieger eine Extra-Dosis an Nüchternheit und Besonnenheit braucht, denn ohne sie setzte er sich unnötigen Risiken aus und brächte seine Sicherheit und die anderer in Gefahr.“

„Eine andere Wirkung der Rekapitulation ist, dass sie wie eine Einladung an den Geist funktioniert, damit er komme und bei uns wohne. Anders gesagt, unsere Vergangenheit zu erinnern ist die effektivste Methode, um unseren physischen Körper und unseren Energiekörper, die Jahre lang getrennt waren, zu vereinen.“

Er fuhr fort und sagte, dass der Zauberer, der es geschafft habe, das Gröbste seiner Energie wiederzuvereinen, in der Verfassung sei, sich eine intellektuelle Heldentat vorzunehmen: eine Kopie seiner Erfahrungen zu beabsichtigen, um dem Tod ein Schnippchen zu schlagen.

„Das ist das Endziel der Rekapitulation: ein Doppel zu schaffen und sich darauf vorzubereiten, zu sterben. Man muss kein Zauberer sein, um die Wichtigkeit dessen zu verstehen. Verschuldet zu sterben, ist eine traurige Art zu sterben. Dahingegen, ein Doppel zu haben, das man dem Adler anbieten kann, ist eine Garantie dafür, dass man weitergehen kann.“

„Der Kampf der Zauberer ist heldenhaft. Indem sie makellos den Inhalt ihrer Leben rekapitulieren, nehmen sie die Fasern wieder auf, die sie verloren und dadurch ihre Aufmerksamkeit erschöpft haben und geben den Personen, die sie kannten, deren Aufmerksamkeit, die diese in ihnen hinterlassen hatten zurück. Auf diese Weise kommen sie in ein Gleichgewicht, das ihnen erlaubt, mit ihrer gesamten Aufmerksamkeit zu gehen. Ihre Erinnerungen, kohärent, geschärft und integriert, funktionieren wie ein unabhängiges Wesen, das wie ein Ersatz anstelle ihres Bewusstseins dient. Der Adler nimmt diese Anstrengung wie eine Zahlung und legt sie auf die Seite, denn ihm genügt unsere Kopie, um seine Forderung auszugleichen.“

„Die Seher sehen diesen Moment als eine Explosion von Energie, bei der sich die eingeschlossene Bewusstheit des Zauberers mit der Totalität der Emanationen draußen verbindet, und sein Montagepunkt erstreckt sich in die Unendlichkeit, wie ein Lichtwirbel.“

Bei anderen Vorträgen sprach er über eine Methode der neuen Seher, die bei der Rekapitulation hilfreich sein kann. Er behauptete:

„Eine der Aufgaben der Zauberer besteht darin, die Andeutungen des Geistes ohne Unterlass zu untersuchen. Aus diesem Grund führen sie ein Buch über denkwürdige Ereignisse, eine Landkarte der Gelegenheiten, bei denen der Geist in ihr Leben eintrat und sie zwang, auf freiwillige oder unfreiwillige Weise Entscheidungen zu treffen.“

Er erklärte, dass der Vorteil dieser Technik darin bestünde, dass wir durch das Aufschreiben etwas Abstand von den Dingen gewinnen und es uns dadurch gelingt, sie mit größerer Objektivität zu betrachten.

„Es geht nicht darum, unsere täglichen Routinen aufzuschreiben, sondern auf die seltenen Momente aufmerksam zu sein, in denen der Geist sich manifestiert. Das sind magische Drehpunkte, denn sie führen zu Veränderungen und konfrontieren uns mit dem Sinn unserer Existenz.“

Auf Bitten gab er uns einige Beispiele solcher Ereignisse.

„Auch wenn die Zeichen des Geistes eine höchstpersönliche Angelegenheit sind, gibt es allgemeine Ereignisse, die das Leben der Menschen im Allgemeinen prägen, wie geboren werden, einen Beruf auswählen, sein Schicksal mit dem einer anderen Person verbinden oder Kinder zu haben, auch Krankheiten und schwere Unfälle, denn sie stellen eine Verbindung mit dem Tod her. Diejenigen, die das Glück haben, die Führung des Geistes in Form eines Naguals zu finden – das ist ohne Frage das denkwürdigste Ereignis von allen.“

„Das Eingreifen der Absicht sind Vorläufer. Es sind Erinnerungen, die eine große Bedeutung für einen Krieger haben, und sie können als Bezugsrahmen benutzt werden, von dem aus man aufbrechen kann, um die Episoden der persönlichen Geschichte zu erforschen. Man muss Schnelligkeit und Klarheit haben, um sie auszuwählen und zu erkennen, damit man das Individuelle auslassen kann und so die magische Essenz übrigbleibt. Auf diese Weise verwandeln sie sich in das, was die neuen Seher die 'Abstrakten Kerne der Wahrnehmung’ nennen, eine Manifestation der Absicht, und ein Krieger hat die Aufgabe, sie zu entziffern.

© Armando Torres

Korrektur: Bernd Upnmoor. Der Text wird nur für den persönlichen Gebrauch zur Verfügung gestell
t.

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